Appaloosalegenden

Zunächst war ich der Meinung nicht näher auf die Geschichte der Appaloosa eingehen zu müssen, da allen bekannt ist welches Leid der " weiße" Mann den Indianern brachte und man Heute via Internet auch sehr schnell an vielfältige Infos kommen kann.
folgende Links sind aus meiner Sicht sehr empfehlenswert sofern Sie sich näher mit der Thematik befassen möchten.
Aufgrund meiner Recherchen bezüglich der Abstammung unseres Hengstes wurde mir klar, dass ich doch etwas mehr Infos weitergeben möchte.

Manche Abstammungsnachweise beginnen mit einem guten Appaloosa, dessen Vater und Mutter unbekannt sind. Bei  anderen Appaloosas wurde die Abstammung mündlich überliefert, was natürlich leicht zur freien Erfindung oder Annahme von Vorfahren verführte. Ganz sicher steckten die gefleckten Pferde in den Anfangsjahren des Wiederaufbaus der Rasse züchterisch gesehen in großen Problemen.
Man musste andere Rassen zur Einkreuzung benutzen, wie z.B. Araber, Vollblut und Quarter Horse, da es ganz einfach nicht genügend gute Pferde innerhalb der eigenen Rasse gab.
Die Tatsache des Einkreuzens anderer Rassen sollte denAppaloosa nicht in Misskredit bringen. Vielmehr beweist es, wie stark die eigenen Vererbungsanlagen waren und sich immer wieder durchsetzten. Viele der besten Zuchtprogramme basierten auf dem Vorsatz, qualitativ hochwertige Appaloosas irgendwo im Lande zu finden und die ursprüngliche Zucht der Nez Perce-Indianer wieder aufblühen zu lassen.


Dies war nicht so einfach, da reinrassige Appaloosas nur noch schwer zu finden waren. Teilweise waren Appaloosas mit Kaltblut gekreutzt worden, um Pferde für die Farmarbeit zu haben. Die nachfolgenden Familienlinien sind weder nach ihrer besonderen Bedeutung , noch nach Geburtsdaten geordnet.
1. Old Painter
2. Toby
3. Patchy
4. Mansfield Comanche
5. Apache
6. Joker B.
7. Starbuck Leopard

 Bild: Horse of Geronimo
Auszug aus dem Buch " Der Appaloosa" von Karola von Hodenberg

Rassemerkmale des Appaloosas
Fire geht über seine Großmutter " Snowbirds Fancy Pants" auf Old Painter sowie Leopard zurück.
Bezüglich seines Großvaters Apache Applesauce (im Bild unten) lässt sich dies nicht weiter verfolgen da sich die Spur schon bei seinen Urgroßeltern verliert.


Ähnlich wie die Indianer so wurden auch die Appaloosas fast ausgerottet, hätte es da nicht Claude Thompson gegeben.
Zusammen mit Dr. Francis Haines gründete er 1938 den ApHC. 
Mit Georg Hatley (Executive Secretary ApHC von 1947 bis 1978) kam nach dem 2. Weltkrieg ein weiterer wichtiger Mann hinzu.
Geschichte des Appaloosas

Appaloosa Legenden

Joker B. * 1941 - 
die Zuchtlegende

Er war leicht zu trainieren und zeichnete sich durch seine Leichtrittigkeit aus.
Diese beiden Eigenschaften sollten die Joker B. Linie berühmt machen.
Er hatte einige Besitzerwechsel hinter sich bis er im Jahr 1959 im Alter von 18 Jahren von Carl Miles erworben wurde. Miles war der geborene Promoter und Appaloosa Fan.
Als der Hengst 1966 im Alter von 25 Jahren starb, war er obwohl er die meiste Zeit seines Lebens eher unbekannt blieb und seinen Lebensunterhalt hauptsächlich als Working Cowhorse, Rodeo-und Racehorse verdiente dank Carl Miles zur lebenden Legende geworden.
In Anerkennung dieser Leistung wurden beide im Jahre 1988 in die Appaloosa Hall of Fame gewählt. 
Er hat einen festen Platz in der Geschichte der  Appaloosas verdient- als ein Pferd, das die Zucht am stärksten mit beeinflusst hat.
ApHC Hall of Fame 1988. 

Joker B.
Prince Plaudit * 1963 -
der Jahrhunderthengst

Carl Miles kaufte Prince Plaudit 1965 von Hank Wieskamp und startete dann eine groß angelegte Promotiontour. Zwischen 1966 und 1976 showte Harry Reed den Hengst.
Auch seine Nachkommen besasen eine solche Qualität das er die Get of Sire Klassen dominierte. Nicht nur in Halter sondern auch in den Performance-Wettbewerben waren seine Nachkommen außerordentlich erfolgreich.
Seine Söhne und Töchter errangen mehr als 40 National- oder Worldchampionships. Desweiteren war er der erste Hengst in der Geschichte des ApHC, der 1978 die sogenannte "Bronze Production Plaque" erhielt.
Seine Söhne und Töchter trugen dazu bei das er in den 70er und 80er Jahre einer der bekanntesten Appaloosas wurde. 
ApHC Hall of Fame 1988 
Prince Plaudit

Mansfield's  Comanches * 1933 - die Inzuchtlegende


Wer kennt ihn nicht ?

Die Geschichte des ungewöhnlichsten Appaloosa Founders beginnt 1933. 

Jack Mansfield tat den Schritt in die Selbstständigkeit.



ApHC Hall of Fame  1988.


Mansfields Comanches
Double Six Domino * 1943
ApHC Hall of Fame 
Double Six Domino

Sundance 500

war der erste bedeutende Linienbegründer des ApHC der nicht aus den Nordweststaaten stammte. Mit seiner Aufnahme in das Zuchtbuch des AphC 1948 ( 10 Jahre nach dessen Gründung ) wurde die Ausweitung des Verbandes und der Zucht nach Osten vollzogen. Mit Sundance übersprang der bis dahin regional tätige ApHC endgültig die Barriere der Rocky Mountains.

Sundance dessen Name heute jeden Appaloosa Züchter bekannt ist wurde im Juni 1932 in den Bergen der Rocky Mountains in Colorado geboren.

Phil Jenkins merkte sehr rasch dass dieses Leopard Fohlen etwas ganz besonderes war. Wild gefleckt wie sein Vater, aber wesentlich edler und mit viel mehr Ausdruck versehen, versprach es ein sehr guter künftiger Deckhengst zu werden.

Jenkins brachte ihm allerhand Tricks bei. mit denen der Hengst jedem Zirkus zur Ehre gereicht hätte. So konnte er seinen Besitzer das Taschentuch aus der Tasche ziehen, mit den Hufen "zählen", Treppen klettern. Fragen mit "Ja und Nein " beantworten, sich hinlegen und totes Pferd spielen und vieles mehr.

Kein Wunder, dass Sundance schon bald in Colorado als Phil Jenkins Circus Horse bekannt war.

Jenkins bedeckte überwiegend einfarbige Pferde mit hohem Vollblutanteil. Die dabei gezeugten Fohlen, übrigens überwiegend "leopards" was für die Vererberqualitäten des Hengstes auch in dieser Hinsicht sprach, verkaufte er wenn es Hengste waren die Stuten hingegen behielt er konsequent so dass seine Herde aus Leopard farbenen Sundance Töchtern 1937 bereits 20 Stuten umfasste. Für Jenkins war es ein glücklicher und profitabler Zufall dass Whisanad im Auftrag der US Regierung an ihn herantrat, da die amerikanische Regierung auf der Suche nach ausgezeichneten Hengsten war.

So begann nach dem Besitzwechsel im Jahr 1937 für den hengst alljährlich im Frühjahr eine anstrengende Reisesaison, die ihn von New Mexico bis hinauf nach Montana führte und auf der er jeweils eine große Zahl von Stuten zu decken hatte.

Allerdings wurde er erst zu Sundance 500 als er im Jahr 1947 an Prston S. Edwards verkauft wurde und von Ben Johnson dem Besitzer der Sundance Tocher " Leopard Lady", die bereits beim ApHC unter F167 registriert war überreden den Hengst und dessen besseren Sohn bei ApHC registrieren zu lassen. So erhielt Sundance die Foundation Nr. 500, sein Sohn Woodrow Sheik F 502. Dies alles geschah im Jahr 1948, gut 10 jahre nach der Gründung des ApHC und macht deutlich, dass der Verband in den ersten 10 Jahren des Bestehens keine 500 Pferde registrieren konnte. Da Sundance bei Edwards in erster Linie als Reithengst diente und weniger in der Zucht eingesetzt wurde fanden nur 13 Fohlen den Weg in die Zuchtbücher des ApHC. Überblickt man die nur 13 registrierten Nachkommen dann nehmen zwei eine Sonderstellung ein, Woodrow Sheik F 502 und Black Leopard. Beide hatten immensen Einfluß auf die Ausbreitung der Appaloosa Rasse. Es ist erstaunlich wie sich bei solch geringer Zahl von registrierten Nachkommen die Sundance Linie ausgebreitet hat.

Black Leopard zeugte immerhin 78 registreirte Fohlen, von denen die Mehrzahl wiederum die kontrastreiche schwarz- weiße Fellzeichnung trug, die sich über Generationen durch- und fortsetzte.

In noch höherem Maße ist jedoch Woodrow Shiek dafür verantwortlich. Zum einen gelang das über seinen Sohn Bambi E-  F 2497.

Dieser wurde als 2 jähriger von Lee Warne aus South Dakota erworben und auf dessen Ranch im "Sully County" zum Begründer der sogenannten Sully Horses die den Ruf der Appaloosa Pferde allgemein, den der Sundance Nachkommen und schließlich der der Sully Pferd im besonderen nicht nur in den USA, sondern bis nach Europa und Australien bekannt machten. Woodrow Shiek darf zugleich auch als der Stammvater der Money Creek Ranch Appaloosas angesehen werden, denn für diese wurden insgesamt 23 Nachkommen des Hengstes eingetragen.

Somit steht außer Frage, dass  Woodrow Shiek der mit Abstand einflussreichste Sohn seines berühmten Vaters war.

Auf der Ebene der Enkel teilen sich diese Ehre zwei sehr unterschiedliche Pferde.

Patchy JR. ( Hall of Fame 2005 )aus der Leopard Lady

und Bambi E. ( Hall of Fame 2008, v. Woodrow Shiek ) 


Quelle: Hans-Wolfgang Lesch, (WesternPferde Journal)



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